dom art

Wie meine Werke entstehen!
Wenn ich beginne zu malen, denke ich an nichts. Ich lasse mich ganz von meinen Emotionen leiten – spontan, intensiv und ungeplant. Oft treibt mich die pure Lust am Malen an. Doch dieses Gefühl kann flüchtig sein: Manchmal höre ich schon nach 30 Minuten auf, weil die Kraft oder der innere Impuls plötzlich vorbei ist. Ich arbeite mit Neonfarben, Spachtel und Spray – Schicht für Schicht entsteht das Werk intuitiv. Der kreative Teil ist emotional und fordernd. Danach folgen die technischen Schritte: abkleben, gießen, schleifen, polieren. Auch wenn das Schleifen mechanisch wirkt – es braucht höchste Konzentration. Ich muss mich sehr konzentrieren, um keine Kerben hineinzuschleifen, die Oberfläche ungleichmäßig zu bearbeiten oder sogar zu beschädigen. Diese Präzision ist entscheidend für das perfekte Finish. Viele Bilder entstehen über Wochen oder Monate, manchmal mit langen Pausen. Ich betrachte sie immer wieder – in unterschiedlichem Licht und mit verschiedenen Gefühlen. Erst wenn ich sicher bin, dass kein einziger Millimeter mehr verändert werden muss, beginne ich mit dem Epoxidharz. Und genau dann beginnt das Bild zu leben. Erst durch die Harzschicht entfalten die Neonfarben ihre volle Leuchtkraft. Sie strahlen, wirken tief und intensiv. Das Bild beginnt zu leuchten – und trägt seine Energie nach außen.

Die Geschichte der Neonfarben – Licht aus einer anderen Welt
Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit, in den 1930er-Jahren, als die Welt begann, Neonfarben zu entdecken. Es begann mit echtem Neonlicht – gasgefüllte Glasröhren, die in leuchtendem Rot-Orange die Straßen von Paris, London und später New York erhellten. Dieses Licht war anders: Es vibrierte, flackerte und zog die Blicke magisch an. Man nannte es „Neon“, nach dem griechischen Wort für „neu“. Und neu war es tatsächlich – wie ein Farbschrei aus der Zukunft. In den 1960er-Jahren begannen Künstler und Designer, sich von diesem Leuchten inspirieren zu lassen. Sie fragten sich: Was wäre, wenn wir dieses Licht in Farben bannen könnten? So entstanden die ersten Neonfarben: intensive, künstlich wirkende Töne wie Pink, Grün, Gelb und Orange, die fast zu leuchten schienen – selbst bei Tageslicht. In den 1980ern wurden Neonfarben zum Symbol einer ganzen Generation: Popkultur, Aerobic, Walkmans, Skateboards und wilde Mode. Sie standen für Rebellion, Freiheit und Lebenslust – für eine Welt, die laut, schrill und lebendig war. Man trug Neon, um gesehen zu werden, um zu sagen: „Hier bin ich. Und ich leuchte.“ Doch Neonfarben sind nicht nur bunt und schrill. Sie haben auch eine Funktion: •In Warnkleidung retten sie Leben, weil sie bei Nebel oder Dunkelheit besser gesehen werden. •In der Kunst bringen sie Energie, Bewegung und Kontrast. •In der Werbung schreien sie förmlich: „Achtung! Sieh mich an!“ •Und in der Mode sind sie Statements – ein Spiel mit Sichtbarkeit und Stil. Heute erleben Neonfarben ein Comeback – als Antwort auf eine oft graue, digitale Welt. Sie erinnern uns daran, dass Farbe nicht nur dekorativ ist, sondern eine Haltung. Sie sind laut, mutig, kompromisslos. Und vielleicht – wer weiß – sind Neonfarben ja kleine Lichtboten aus einer anderen Dimension. Eine Welt, in der alles heller, lebendiger und bunter ist.

















